Friday, August 9, 2019

NAS mit Samba: Verzeichnis im Netzwerk freigeben

Ein Verzeichnis mit dem Windows AD und SMB/CIFS Dateiserver für UNIX über das Netzwerk freigeben und Benutzern sowie Gästen Lese- und Schreibzugriff gewähren.

Dieses Setup für ein NAS mit Samba erlaubt neben Benutzern, auch Gästen Lese- und Schreibzugriff. So kann jeder auf das Netzlaufwerk zugreifen! Durch das Stiky-Bit ist jedoch sichergestellt, das niemand die Dateien eines anderen löschen oder überschreiben kann.

Verzeichnis anlegen und Samba konfigurieren

Das Verzeichnis für das NAS legt man am besten unterhalb von /srv an. Dieses Verzeichnis enthält betriebsspezifische Daten, die vom System bereitgestellt werden und folgt dem FHS.

# neues Verzeichnis erstellen
mkdir -p /srv/nas
# Benutzer, Gruppe, Dateirechte und StickyBit setzen
chown root:staff /srv/nas
chmod a+rwXt /srv/nas

Im Verzeichnis /srv/nas können nun alle Benutzer unter ihrer UID Dateien erstellen, ändern und löschen. Die Dateien anderer Benutzer können nur geöffnet, nicht aber geändert oder gelöscht werden. Will man dies erlauben, muss man mit Benutzergruppen (GID) arbeiten.

Um das Verzeichnis freizugeben, muss die Konfiguration smb.conf(5) um folgende Sektion erweitert werden:

cat <<! >>/etc/samba/smb.conf
[NAS]
	comment=NAS
	path=/srv/nas
	public = yes
	writeable = yes
	guest ok = yes
	guest account = nobody
	create mask = 0665
	directory mask = 0775
!

Mit testparm(1) kann die Konfigurationsdatei auf Syntaktische Korrektheit überprüft werden.

testparm

Benutzern den Zugriff erlauben

Damit Benutzer unter ihrer ID Dateien im NAS und auch im Benutzerverzeichnis ablegen können, muss für jeden ein Passwort in der Benutzerdatenbank von Samba einrichten sein. Ohne Passwort können Benutzer weder lesend noch schreibend auf ihr Benutzerverzeichnis zugreifen. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, Benutzer ohne Passwort zu aktiveren. Linux und Samba verwenden unterschiedliche Passwörter.

Zum Erstellen des Passworts in der Samba-Benutzerdatenbank smbpasswd(5) kann entweder pdbedit(8) oder smbpasswd(8) verwendet werden.

Hinweis: Will man $HOME nicht freigeben, empfiehlt es sich die Sektion [homes] in der smb.conf(5) auszukommentieren.

Passwort anlegen

Das Passwort für einen Benutzer wird mit smbpasswd -a <username> angelegt.

Wird smbpasswd(8) ohne Parameter aufgerufen, kann das Passwort des aktuellen Benutzers geändert werden.

Das anlegen des Passwords kann für neue Benutzerkonten auch während der Einrichtung passieren. Dazu legt man die Datei /usr/local/sbin/adduser.local an. Wenn die Datei existiert, wird sie nach der Einrichtung des Benutzerkontos ausgeführt, um lokale Einstellungen vorzunehmen.

cat <<! >/usr/local/sbin/adduser.local
#!/bin/sh
# An adduser.local werden die folgenden Argumente übergeben:
# Benutzername, UID, GID und Home-Verzeichnis.

user="$1"
uid="$2"
gid="$3"
home="$4"

# add new users to the local smbpasswd(5) file
smbpasswd -a "$user"

# Make sure that the script will "exit 0"
true
!
chmod -x /usr/local/sbin/adduser.local

Passwort entfernen

Um ein Benutzerkonto beim entfernen auch aus der Samba-Benutzerdatenbank auszutragen, kann die /usr/local/sbin/deluser.local analog zu adduser.local angelegt werden.

cat <<! >/usr/local/sbin/deluser.local 
#!/bin/sh
# An deluser.local werden die folgenden Argumente übergeben:
# Benutzername, UID, GID und Home-Verzeichnis.

user="$1"
uid="$2"
gid="$3"
home="$4"

# delete user from the local smbpasswd(5) file
smbpasswd -x "$user"

# Make sure that the script will "exit 0"
true
!
chmod -x /usr/local/sbin/deluser.local

Zur Verwaltung der Samba-Benutzerdatenbank bietet sich pdbedit(8) an. Damit kann u.a. abgefragt werden, für welche Benutzer in der Samba-Benutzerdatenbank ein Passwort vergeben wurde.

pdbedit -L

Netzlaufwerke einbinden

Unter Linux (GNOME), Microsoft Windows usw. sollte das NAS als Netzwerkfreigabe gefunden werden.

Für einen Datentransfer über Samba, wird eine Pfadangabe bzw. URI der folgenden Form benutzt:

smb://{hostname|ip}/NAS

Mailingliste abonnieren

Um Ankündigungen, wie z.B. Benachrichtigungen über neue Versionen und Bugs zu erfahren, sollte man zusätzlich die Samba Mailingliste abonnieren. Die Adresse ist unter https://lists.samba.org zu finden und es sollte mindestens samba-announce abonniert werden.

NAS mit SFTP

Ist SSH bzw. das Paket openssh-sftp-server installiert, kann auch via SSH auf das Benutzerverzeichnis zugegriffen werden. Und viele Dateimanager unterstützen das SSH-Protokoll SFTP.

Für einen Datentransfer über SSH an einem entfernten Rechner, benutzt man eine URI der Form:

sftp://[username@]{hostname|IP}[:port]/path/to/share

Alternativ können statt des Authority-Teil, auch die Aliasnamen aus ssh_config(5) verwendet werden.

Thursday, June 30, 2016

Webentwicklung/Webdesign; HTML: Telefonnummern verlinken

Ganz ähnlich wie E-Mail-Adressen mit dem Schema (scheme) mailto angegebenen werden können und der Link i.d.R. den Mail-Client öffnet, um die E-Mail zu verfassen. Können auch Telefonnummern verlinkt werden (siehe RFC 3966).

Dazu muss das Schema tel genutzt werden. Beispiel:

Telefon: <a href="tel:+491631737743">+491631737743</a>

Am Computer weniger sinnvoll/nützlich, trumpft so ein Link am Smartphone allerdings richtig auf!

Friday, October 30, 2015

Autorestart: Eine systemd user-unit anlegen/erstellen/erzeugen

Programme wie Mail-Client und IM startet man i.d.R. über den Autostart der Desktopumgebung, damit diese bei der Anmeldung automatisch im Hintergrund starten und über neue Nachrichten informieren.

Ein Manko der Desktop Application Autostart Specification ist, dass diese Anwendungen nicht neu-starten, wenn sie versehentlich beendet wurden.

Eine Lösung bieten hier Systemd User-Units als ein Autorestart.

Eine Systemd User-Unit für den Mail-Client Thunderbird anlegen/erstellen/erzeugen

Alle Systemd User-Units werden unter $XDG_CONFIG_HOME/systemd/user/ bzw. $HOME/.config/systemd/user/ gespeichert. Abhängig davon, ob die Umgebungsvariable $XDG_CONFIG_HOME gesetzt ist.

Hier ein Beispiel für den Mail-Client Thunderbird:

mkdir -p ~/.config/systemd/user/
cat <<! >~/.config/systemd/user/thunderbird.service 
[Unit]
Description=Thunderbird

[Service]
Environment=DISPLAY=:0
ExecStart=/usr/bin/thunderbird
Restart=always

[Install]
WantedBy=basic.target
!

Damit eine Unit nach der Anmeldung ausgeführt wird, muss diese mittels systemctl(1) aktiviert werden:

systemctl --user enable thunderbird.service

Die Systemd User-Unit ersetzt dann den Autostart und systemd(1) überwacht den Prozess (PID) und startet diesen ggf. neu.

Wer die Leserechte des Benutzerverzeichnis eingeschränkt, oder eine restriktive Rechtemaske (umask) von bspw. 0077 gesetzt hat, kann den Start der Unit auch in den Autostart, oder in die Datei ~/.gnomerc eintragen:

systemctl --user start thunderbird.service

Dies startet die Unit manuell.

Tuesday, December 30, 2014

dvdread: Mit CSS verschlüsselte DVDs rippen

Das Programm dvdread erlaubt es, ein komplettes entschlüsseltes 1:1 ISO-Abbild von einer mit CSS verschlüsselten/geschützten DVD zu erstellen.

Beim direkten auslesen einer verschlüsselten DVD z.B. mit den Shell-Befehlen cp(1) oder dd(1) und Workarounds wie dd_rescue werden, aufgrund von I/O-Fehler (Lesen von verschlüsselten Sektoren ohne Authentifizierung) nur beschädigte MPEG-Daten erzeugt. Hier ist das anders.

towelroot: Android-Rooting-App

Towelroot ist ein Hack um Root-Rechte auf einem Android zu erlangen und nutzt eine Sicherheitslücke im Linux-Kernel aus. Debian-Sicherheitsankündigung DSA-2949-1 (Siehe: CVE-2014-3153).

Die Lücke ist bereits geschlossen, die App funktioniert aber mit allen Android-Versionen die vor dem 3. Juni 2014 kompiliert wurden und viele Android-Geräte werden nur kurze Zeit mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt.

PS: Ich konnte mein Samsung Galaxy S4 mini Smartphone mit der App nicht rooten, denn hier ist Android 4.4.2 (KitKat) mit Kernel-Version 3.4.0-3011164 installiert. Kompiliert am Donnerstag 16. Oktober 18:20:19 Korea Standard Time (KST) 2014.