Monday, December 9, 2024

9. Dezember, Weltantikorruptionstag

Lobbyismus […] wenn Sie Benito Mussolini zuhören, der ein oder zwei Dinge über Faschismus wusste, dann wissen Sie, dass er folgendes sagte:

Der Faschismus ist die Verschmelzung von staatlicher und unternehmerischer Macht

Jetzt werden die Leute das bestreiten und sagen, dass es nicht genau das ist, was er gesagt hat. Aber wenn man sich wirklich damit beschäftigt, ist es das.

Was ist Lobbyismus? Nun ganz einfach gesagt: Lobbyismus ist die Beeinflussung von Entscheidungen, die von Gesetzgebern und Behörden getroffen werden, eben den Leuten, welche die Regeln machen. Und die Leute, die diesen Einfluss ausüben, nennt man Lobbyisten. Gut vernetzte Fachleute. Lobbyisten sind in der Regel Experten in ihren Bereichen. Sie beraten die Gesetzgeber, wie sie sicherstellen können, dass das Volk den größten möglichen Nutzen aus den Gesetzen zieht. Während sie gleichzeitig möglichen Schaden begrenzen. Das ist eine Gute Idee. Warum sollte man einen Expertenrat nicht wollen und genau hier wird es problematisch: Manchmal beschließen die Gesetzgeber, dass der Job auf der Seite der Unternehmen besser ist und werden selbst Lobbyisten, sie verlassen die Regierung und gehen zu einem privaten Unternehmen, wobei sie ihre Verbindungen und ihren Einfluss mitnehmen. Dieses Phänomen wird als Drehtür bezeichnet. Die Leute wechseln von der Regulierung einer Branche, zur Arbeit in derselben Branche und manchmal auch mehrmals hin und her. Unternehmen lieben es, mächtige Leute auf ihrer Gehaltsliste zu haben und tun alles, um sie anzulocken. Die Regulierungsbehörden helfen ihrer Seitz, in dem sie ein paar Gesetze erlassen, die ihren künftigen Arbeitgeber zugutekommen und mit dem Drehen der Tür, kommen eine Vielzahl neuer Gesetze. Die einigen Unternehmen zugutekommen und andere behindern. Aber das Geschäft läuft weiter …

Sunday, December 8, 2019

9. Dezember, Weltantikorruptionstag

Staatsstreich der Konzerne […] Das sind nicht alles zufällige Einzelteile aus verschiedenen Richtungen, sie passen sehr gut zusammen und ergeben ein sehr altmodisches Bild. Es geht darum, uns in eine prä-demokratische Epoche zurück zu versetzen. Es geht in Wirklichkeit um einen Kampf, dessen Ausgang die Verlierer nie akzeptiert haben. Es war eine Niederlage im Kampf, um ihre Rechte als Besitzer, als mächtigste Personen.

Stück für Stück holen sie sich das zurück, deshalb befinden wir uns in einem Staatsstreich in Zeitlupe.

Die Welt ist ein Spielplatz der Konzerne, unaufhaltsam bestimmt von den unumstößlichen Regeln der Wirtschaft. Die Welt ist ein Geschäft, Mr. Beale. Das ist sie, seit der Mensch aus dem Urschleim gekrochen kam. — Network (1976)

Wir haben die Fähigkeit zu denken verloren. Bilder sind allgegenwärtig. Wir werden mit Bildern bombardiert, rund um die Uhr. Und diese Bilder werden mit Wissen verwechselt. Wir verwechseln die Gefühle, die uns eingeflößt werden mit Wissen. Wir verstehen nicht mehr wie Machtsysteme funktionieren. Dass kann man nur, wenn man auf die gedruckte Kultur zurückgreift. Indem man John Ralston Saul und Noam Chomsky liest.

In einer post-literarischen Gesellschaft sind die Bücher zwar noch da, aber niemand nimmt sie mehr in die Hand…

Quelle: Chris Hedges (Journalist und Autor)